Essentiell für ein sicheres Lithium-Ionen-System ist die Einhaltung aller für die Zellen spezifizierten Parameter. Ganz wesentlich gilt dies in erste Linie für das Betriebsspannungsfenster (vgl. 10.1) der Zellen. Es darf in keinem Fall zu einer Über- oder Unterschreitung der spezifizierten Spannung einer Zelle im Zellenverband kommen. Eine solche Abweichung führt in jedem Fall dazu, dass die Zelle der dieses widerfährt, nicht mehr sicher ist. Also ist die Batterie/das System defekt. Es könnte natürlich eine solche Zelle aufwändig getauscht werden, aber dies ist dann ökonomisch abzuwägen. Ebenso müssen die Grenzwerte für Lade- und Entladeströme inkl. der Peakströme strikt eingehalten werden. Auch hier bedeutet jede Überschreitung ein nicht mehr sicheres System, mit der Konsequenz, dass es nicht mehr weiter betrieben werden darf. Abschließend noch zum Temperaturbereich, auch hier ist strikte Einhaltung notwendig. Zu tiefe Temperaturen können zu sog. Lithiumplating (Abscheidung von metallischem Lithium an der Anode) führen. Dies macht sich in massivem Kapazitätsverlust bemerkbar und die Zelle ist nicht mehr sicher weiter zu betreiben. Zu hohe Temperaturen können u. U. auch direkt in den „Thermal Runaway“ (vgl. 2.9) führen.
Ebenfalls sind alle anderen spezifizierten Werte, welche andere Umweltbedingungen wie Schock, Vibration, Luftfeuchte etc. beinhalten zu berücksichtigen. Das beste Zellendesign wird sich als nutzlos erweisen, wenn das System-/Batteriedesign schlecht ist.