Die Krux von allem das mit Batterien zu tun hat ist wohl, dass niemand sie mag, aber alle sie benötigen. Unser Leben ohne Batterien würde uns wohl unglaublich beschwerlich erscheinen. Das Auto ginge u. U. nicht auf, zappen am Fernseher wäre passé, im Wald gäbe es keine bergan fahrenden Mountainbiker mehr und telefonieren müssen wir dann wieder mit einem schnurgebunden Festnetztelefon.
Entgegen aller negativer Kritik, aller Ressentiments und Widerstände gegen die Technologie haben sich Lithium-Ionen-Systeme in unserem Leben etabliert. Dies reicht von der solarbetriebenen Armbanduhr, über das pedelec hin bis zu industriellen Anwendungen. Weitere Anwendungen werden heiß diskutiert. Vom Elektrostraßenfahrzeug, über elektrisch fahrende Busse, bis hin zum Heimspeicher für die eigenerzeugte photovoltaische Energie, das Rad dreht sich weiter.
Vollständig durchgesetzt haben sich die Lithium-Ionen-Batteriesysteme im kleinsten Energiebereich der Knopfzellen ( < 5 Wh) und dem kleinen Energiebereich der akkubetriebenen Werkzeuge (5 Wh bis 100 Wh). Da die 100 Wh-Grenze bei Lithium-Ionen-Batteriesystemen eminent wichtig für den Transport der Batterien ist, liegen die meisten Werkzeugakkus unter dieser Schwelle. Allerdings gibt es immer mehr 36 V-Werkzeugakkusysteme, welche diese Schwelle überschreiten. Im Bereich der pedelecs und Golftrolleys hat sich Technologie nahezu vollständig durchgesetzt, hier sprechen wir meist über Energien von 250 bis 500+ Wh.
Im Bereich der industriell verwendeten Batterien ist die Technologie erst langsam dabei sich Teile dieser Märkte zu erobern. Der Hauptgrund warum diese Bereiche noch durch Bleibatterietechnologien beherrscht werden, ist zum einen der Preis großer Lithium-Ionen-Batteriesysteme und zum anderen die oft sehr konservative Haltung der deutschen Industrie gegenüber schnellen Technologiewechseln [15]. So sind in den Energiebreichen von 1 kWh bis 5 kWh immer noch Blei-Säure-Blockbatterien im Einsatz und in den großen stationär eingesetzten Energiebereichen von > 5 kWh findet man nahezu ausschließlich Blei-Säure-Batterien. Im Anwendungsbereich der Flurförderzeuge nimmt der Einsatz von Lithium-Ionen-Batterien aktuell zu, da die Hersteller der Fahrzeuge dieselben zunehmend im Rentalgeschäft vermarkten und immer weniger Fahrzeuge tatsächlich verkaufen.
Die Ansicht dass im Mobilitätsbereich der Straßenfahrzeuge die Lithium-Ionen-Technologie momentan die wohl beste Lösung für Antriebsbatterien scheint, findet sich täglich in Presse, Funk und Fernsehen. Es gibt Bestrebungen der Bleibatterieindustrie hier mit schon seit längerem bekannten Technologien für Blei-Säure-Systeme dagegenzuhalten. Ob diese Bemühungen erfolgreich sein können, hängt sicher davon ab, ob man Politiker zur Anerkennung wissenschalftlich fundierter Einsichten bewegen kann und ob es der Bleibatterieindustrie gelingt, ihr – zu Unrecht bestehendes – schlechtes Image zum Positiven zu wenden.