Vor ein paar Wochen habe ich im Netz einen Bericht gesehen, es ging um eine abgebrannte pedelec-Batterie, welche sich beim Laden mit einigen lauten Verpuffungen und anschließendem Feuer in einem Wintergarten vom diesseitigen Leben verabschiedet hat. Zuerst dachte ich es handelt sich wieder einmal um eine von der üblichen Klientel verbreitete Horrormeldung zum Thema, welches uns in den letzten Jahren, gemessen an der Menge an pedelec-Batterien im Markt, Gott sei Dank immer weniger verfolgt. Dann, bei genauem sehen und hören des Beitrags, viel mir eine Bemerkung in einem Nebensatz auf … das e-bike schon vor acht Jahren gekauft…“. Also war das pedelec alt und der Akku vermutlich auch.
Wir wissen seit Jahren das die Rücklaufquote von pedelec-Akkus ins Recycling, gemessen an den jährlich verkauften Mengen an pedelecs, Ersatzakkus für pedelecs und den im Markt genutzten pedelecs äußerst bescheiden ist. Ich denke schon lange, dass dies im Wesentlichen darauf zurückzuführen ist, dass die Akkus nicht einfach keine Kapazität mehr haben, sondern dass der Besitzer einfach damit lebt, dass die Kapazität des Akkus über lange Zeit annähernd linear abnimmt, der Akku aber immer noch funktioniert. Reicht die Kapazität irgendwann nicht mehr aus, kauft man einen neuen Akku, aber „der alte ist Ja immer noch gut“ – also er hat vermutlich noch so etwas wie 50 bis 60 % Restkapazität. Den schmeißt man dann eben nicht weg. Nun liegt der Akku rum, in der Garage, im Keller oder im hintersten Winkel der Abstellkammer. Dort wird er vergessen und fristet ein Dasein mit seiner Selbstentladung – etwas was ihn nicht besser macht. Denkbar ist dann das fatale Szenario, das es zu Schädigungen im Akku kommt, oder aber im Akkuleben entstandene Vorschädigungen sich nicht nur manifestieren, sondern verschlimmern, welche dann in einer, wie für das betroffene Ehepaar aus dem Beispiel oben, Katastrophe enden können. Ich will hier nicht ohne Untersuchung des Akkus bzw. dessen Resten, unterstellen das sei die Ursache gewesen, aber mit einer soliden Wahrscheinlichkeit denkbar ist es.
Im Grundsatz gehen wir heute für Lithium-Ionen-Akkus über alles hinweg gesehen, seriös von einer Lebensdauer von 7 bis 10 Jahren aus. Daher sollten Nutzer sich die Frage stellen, ob es sinnvoll ist alte Akkus aufzubewahren, bzw. nur weil der Akku noch für gerade mal 25 Kilometer taugt, man aber nur 8 Kilometer fährt, diesen zu benutzen. Oder ob es nicht erstens sinnvoller ist sich einen neuen Akku zuzulegen und zweitens keine alten Akkus einzulagern. Also entsorgen Sie bitte solche Akkus! Entsorgen Sie bitte legal über die Bauhöfe der Gemeinden oder über die Sammelstellen von Recyclingsystemen für Batterien.
Denn auch wenn die Versicherung den Schaden eines Vorfalls wie beschrieben reguliert, der Stress und Ärger bleibt dem Geschädigten. Und denken wir auch mal an die vielen freiwilligen Feuerwehren, die unser Leben absichern, die machen auch lieber einen Einsatz weniger, wenn vermeidbar.