Wie bereits unter dem Punkt 1.10 dargestellt, besitzt Lithium selbst ein extrem negatives Potential gegenüber der Wasserstoffnormalelektrode. Daraus resultierend ist Lithium-Metall ein energetisch gesehen perfektes Anodenmaterial. Da es selbst hochreaktiv ist, die Systemspannung sehr hoch treibt, was für den Elektrolyten hinsichtlich seiner Spannungsresistenz problematisch ist, und beim Zyklen zur Dendritenbildung neigt, sind Systeme mit Lithium-Metallanode sehr schwer beherrschbar. Systeme mit Lithium-Metall-Anode wurden in den 90er und 2000er Jahren intensiv beforscht. Hier sei insbesondere die Firma Tadiran erwähnt, welche lange Zeit einem kommerziell verwertbaren System sehr nahe war, schlussendlich die Forschung dennoch einstellte.
Zum metallischen Lithium sei noch erwähnt, dass der Schmelzpunkt bei 180° C liegt. In einem Fehlerfall in einer Lithium-Ionen-Zelle sind Überschreitungen dieser Temeratur durchaus zu erwarten. Geschmolzenes Lithium ist in seiner Reaktivität gesteigert, dies macht das System noch einmal kritischer.
Ohne intensive Beforschung der Themen, Dendritenvermeidung, spannungsresistente Elektrolyte und einigem mehr, ist eine baldige Kommerzialisierung des Systems nicht zu erwarten.